Sicheres Stadionerlebnis

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Revolution
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Re: Sicheres Stadionerlebnis

Beitrag von Revolution » Di, 29.01.13, 23:52


Fans als Ausbildungsobjekte?


(ska) - Bisher ging man in Deutschland davon aus, dass Gewalt im Fußball von den Fans allein ausgeht. In einem offenen Brief des FC-Augsburg-Präsidenten Walter Seinsch an das bayerische Innenministerium ist jedoch von einem teilweise unverhältnismäßig aggressiven Umgang mit den Anhängern von Fußballklubs die Rede.

weiter lesen: http://web.de/magazine/sport/fussball/1 ... #.A1000145

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JayJay-_-
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Re: Sicheres Stadionerlebnis

Beitrag von JayJay-_- » Di, 29.01.13, 23:59

:clap:
Endlich Einer ders mal sagt!
Man sollte die Sache mit Burghausen in Chemnitz als Beispiel anführen!!!
:jahn3:

Iarwain
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Re: Sicheres Stadionerlebnis

Beitrag von Iarwain » Mi, 30.01.13, 1:19

Wow!!! Das ist mal eine starke Aussage und die Reaktion von Friedrich sehr kleinlaut! Erlebt man nicht alle Tage!!

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Re: Sicheres Stadionerlebnis

Beitrag von HZ » Mi, 30.01.13, 18:14

Bayerntom, ein Klasse Beitrag.
Ich bin dankbar für jeden Beitrag, der nicht das nachplappert was politisch gerade salonfähig gemacht werden soll.

Wer sich mit dem Thema differenziert beschäftigt kann u.a. Folgendes feststellen:
- die Statistiken, dass die Gewalt zugenommen hat, sind nicht haltbar bzw. mutwillig so interpretiert

- unsere Stadien sind sicher, niemand muss groß was befürchten

- Das Mantra: Pyro in den Stadien ist pure "Gewalt" soll durch platte Wiederholung zur Realität werden. Hierbei sind sich ja sehr viele TV Leute einig, unangenehm angepasst v.a. Sport 1.
Wer hat am Samstag die Streif gesehen? Pyro inmitten der Menschenmenge. Aber in
Kiz ist das ja anders. Da sind ja Arnie und Co und die Betuchten.

- oft sind gerade die Polizeiaktionen "gewalttätig", oder anders ausgedrückt unverhältnismäßig ( z.B. Pfeffersprayeinsätze, illegal- nicht als Abwehr von Gewalt verwendet sondern Stürmung von Zuschauer Blöcken, in denen sich stets viele Unbeteiligte befinden)

- und und und
ES NERVT EINFACH NUR!

PS: es ist doch sonnenklar für mich, dass ich Gewalt in den Stadien nicht haben will. Logisch. Wer will das schon? Ich erlebe nur keine bis sehr wenig.
Und wenn dann vorrangig nicht von uns Fans ausgehend.
Aber, da hilft nur, dass sich jeder und jede vor Ort selbst ein Bild macht.
Und wer mir nicht folgen kann oder will, dem kann ich nur sagen:

Fahrt mit auswärts, kommt in die Stadien (am besten in den Fanblock selbstverständlich) und vergleicht die Wirklichkeit vor Ort mit der Fernsehwirklichkeit!
Dann- und erst dann- könnt Ihr Euch einrealistisches Bild machen. :jahn1:

HZ
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Re: Sicheres Stadionerlebnis

Beitrag von HZ » Fr, 01.02.13, 17:41

Betreten verboten

Wenn antirassistische Ultragruppen aufgeben, kehren die Hooligans in die Fußballstadien zurück

Von Ralf Fischer

Rückzug aus »internen Gründen«: im Dezember in Düsseldorf

Braunschweig, Rostock, Dresden, Aachen und Düsseldorf. Fünf traditionsreiche Fußballklubs und das gleiche Problem. Die ortsansässigen, antirassistischen Ultragruppen haben sich im Laufe der letzten zwei Jahre aufgelöst oder aus den Stadien komplett zurückgezogen. Auslöser waren gewalttätige Auseinandersetzungen innerhalb der Fanszene, initiiert zumeist von rechtsextremen Fangruppierungen.

Beim Zweitrundenspiel ihrer Alemannia im Mittelrheinpokal gegen Viktoria Köln Anfang Januar sangen die Aachen Ultras (ACU) ihrer Mannschaft das letzte Ständlein. Es war das unschöne Ende einer zweijährigen Auseinandersetzung zwischen antirassistischen Ultras und rechten Hooligans innerhalb der Aachener Fankurve. Drei Tage später verkündeten die Ultras aus Düsseldorf ihren vorläufigen Rückzug aus dem Stadion. In ihrer Erklärung beteuert die linke Gruppe, ihre »Auszeit« habe »interne und strukturellen Gründe«. Trotzdem ist der Verdacht nicht von der Hand zu weisen, daß der Druck von rechten Hooligans auch sie zur Aufgabe zwang.

Ihren Anfang nahm diese Entwicklung im Januar 2011 mit der Auflösung der Unique Rebels (UR) aus Rostock. Ein halbes jahr lang hatten die Antirassisten versucht, sich als Teil der Fankurve von Hansa Rostock zu etablieren. Schließlich wurde den UR-Mitgliedern das Betreten der Südkurve verboten. Auch in Dresden endete der Versuch, eine explizit antirassistische Ultragruppe zu gründen, mit einem internen Blockverbot. Nach dem Zweitligaheimspiel gegen Union Berlin im August 2011 griffen organisierte, rechte Dynamofans die Solo Ultras (SU) mit Flaschen und Steinen an. Seitdem gehen die Solo Ultras ihren eigenen Weg und besuchen nur noch die Fußballspiele der Juniorenmannschaften von Dynamo Dresden.

Oder Braunschweig. Nach fast vier Jahren bei Handball, Jugend-Fußball und Wasserball kehrten Anfang Oktober 2012 die antifaschistischen Ultras aus Braunschweig auf die Ränge des Eintracht-Stadions zurück. Keine vier Wochen später mußten sie sich wieder zurückziehen. Wiederholte Angriffe durch rechte Hooligans in und außerhalb der Stadien zwangen sie dazu. Die Vereinsführung von Eintracht Braunschweig hat das nicht interessiert.

Nicht nur in Braunschweig drücken die Vereinsverantwortlichen bei rechten Straftaten gerne einmal ein Auge zu. Der Fanbeauftragte von Alemannia, Lutz van Hasselt, sieht die Lage in der eigenen Fanszene ebenfalls nicht so dramatisch: »Alemannia Aachen hat sich sowohl in der Vergangenheit als auch aktuell immer wieder klar gegen Rechtsextremismus und Rassismus positioniert, außerdem wurden Vorfälle mit rechtsextremem Hintergrund konsequent unter anderem mit Stadionverboten bestraft.« Die Realität sieht anders aus.

Seit 1999 begleiten die Aachen Ultras ihre Mannschaft durch die unterschiedlichsten Ligen. Der Konflikt mit den organisierten Neonazis und den mit ihnen sympathisierenden Personen aus den Gruppierungen Karlsbande Ultras, Alemannia Supporters und Westwall Aachen schwelt nun beinahe drei Jahre. Auf Druck der Öffentlichkeit zogen die Verantwortlichen einige halbherzige Konsequenzen. Doch selbst diese angekündigten Sanktionen gegen die rechten Schläger erwiesen sich als abgedroschene Worthülsen. Das Zaunfahnenverbot wurde für die Karlsbande Ultras zu keiner Zeit konsequent durchgesetzt. Schon zwei Monate nach Aussprache des Verbotes hing die Fahne wieder am Zaun. Statt dessen wurden die Aachen Ultras als »Nestbeschmutzer« hingestellt und als »Linksextremisten« denunziert.

Das Zusammenwirken von untätigen Vereinsführungen und wachsender Repression gegen die Ultragruppen, u.a. wegen dem Abrennen von Pyrotechnik, läßt in den Stadien eine Subkultur wieder aufleben, die man schon längst für tot erklärt hatte: die Hooligans. Im Gegensatz zu den Ultras wollen die Hooligans nicht mittels akustischem und optischem Support die eigenen Spieler anfeuern und müssen sich deshalb auch nicht konstruktiv mit der Vereinsführung auseinandersetzen. Hooligans sind Gewalt und Repression nicht fremd, sie machen einen gewichtigen Teil ihrer rebellischen Identität aus. Die Bühne, die sie für ihre Kämpfe suchen, ist nicht öffentlich, statt dessen verabreden sie sich für ihre Kämpfe an abgeschiedenen Orten.

Zwar läßt sich eine pauschale Einteilung in linke Ultras und rechte Hooligans nicht immer aufrechterhaltebn, aber in der Tendenz ist sie richtig. Das zeigt auch, bei aller Rivalität, die Solidarität der Ultras untereinander. Bei ihrem letzten Ausflug begleiteten rund 300 Mitglieder anderer Ultragruppen aus ganz Deutschland die Aachen Ultras, um ihre Unterstützung für deren antirassistisches Engagement zu demonstrieren. Auf ihren Transparenten waren Sprüche wie »Lieber Parasit als Antisemit« oder »Nazis Am Tivoli? Nie gesehen.« zu lesen. Nur solche gemeinsamen Aktionen der Ultras, verbunden mit der Unterstützung durch die Vereine und den DFB können den erneuten Aufmarsch der Hooligans in den Kurven verhindern.


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DynamiteRedWhite
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Re: Sicheres Stadionerlebnis

Beitrag von DynamiteRedWhite » Di, 12.02.13, 19:03

Bitte schaut euch die Live-Diskussion auf Sport1 an.
Geht um das altbekannte Thema! :surprised:

(edit)
Was für ein Schwachsinn!
Da will man die Gewalt aus den Stadion bringen,
sieht aber als Wurzel des übels die Pyrotechnik!
Kann mir jetzt bitte einmal jemand erklären was Pyrotechnik mit Gewalt zu tun hat????

Wie gerne wär ich bei dieser Sendung live dabei gewesen! Auf die Erklärung wär ich gespannt gewesen!
Zuletzt geändert von DynamiteRedWhite am Di, 12.02.13, 19:38, insgesamt 2-mal geändert.

daredevil

Re: Sicheres Stadionerlebnis

Beitrag von daredevil » Di, 12.02.13, 19:35

Schau mir die Diskussion auch grad an. So nach 20 Minuten bin ich jetzt fest der Meinung dass dieser "Konflikt" so einfach nicht zu lösen sein wird. Im Gegenteil ich denke das Ganze wird noch weiter hochkochen. Irgendwie hab ich auch das Gefühl dass die "Fansseite" und die DFL bzw. Polizeiseite über komplett andere Dinge reden. Da wird aus meiner Sicht aneinander vorbeigeredet. Der Fanbeauftragte ging eigentlich nicht auf die Zielsetzung der Gegenseite ein und der DFB - vertreter seltsamerweise auch nicht auf die Fanseite ein. Dieses fast dogmatische wiederholen der Aussage "wir müssen die Pyrotechnik aus den Stadien kriegen" find ich schon sehr befremdlich. Ich bin auch ein vehementer Gegner der Pyrotechnik im Stadion. Aber es kann doch nicht angehen dass wenn jemand auf dem Parkplatz 1 km vom Stadion entfernt einen Kracher zündet hier ein Fass aufgemacht wird und vielleicht unverhältnismäßig reagiert wird. Der Zweck heiligt nämlich nicht die Mittel. Und die jungen Cops sind dann wirklich die ärmsten weil sie natürlich den Befehl erhalten entsprechend aufzutreten und vorzugehen.
Das ganze wird weiter gehen und noch "schlimmer" werden. Es wird wahrscheinlich aus Protest heraus weiterhin Pyrotechnik in den Stadien gezündet werden. Wohl jetzt sogar verstärkt weil der Konflikt jetzt ja offen und öffentlich ausgetragen wird.

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Re: Sicheres Stadionerlebnis

Beitrag von DynamiteRedWhite » Di, 12.02.13, 19:41

Mir scheints auch so, dass alle aneinander vorbeireden!
Der eine redet von der Gewalt, der andere von Pyro.

daredevil

Re: Sicheres Stadionerlebnis

Beitrag von daredevil » Di, 12.02.13, 19:52

Ja! Da wird halt null getrennt! Und auf Pyrotechnik alleine kann man es nicht runterbrechen. Die dieses fast "Totalitäre" passt mir im Bezug auf Pyro nicht.
Dass der DFB Typ diese körperlichen Angriffe in Frankfurt und auch die Dinge in Kaiserslautern übergeht finde ich seltsam. Die Gewalt war ihm an dieser Stelle eigentlich Wurscht.

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Re: Sicheres Stadionerlebnis

Beitrag von .Checker » Do, 14.02.13, 7:59

www.regensburg1889.de Regensburger Kurven- und Stadtfotografie

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Re: Sicheres Stadionerlebnis

Beitrag von HZ » Do, 14.02.13, 12:00


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Re: Sicheres Stadionerlebnis

Beitrag von Violence » So, 10.03.13, 16:09

Auch mal ein guter / richtiger Weg:

»Wir wirkten zu aggressiv«

"Robocop war gestern: Berns Polizei setzt bei Fußballspielen Beamte ein, die ohne Schlagstock und Helm auskommen"

"Wir haben über all die Jahre die sogenannte 3D-Strategie verfolgt: Dialog, Deeskalation, Durchgreifen. Dabei sollte der Dialog am Anfang stehen. De facto wurde aber nie gesprochen. Wir wirkten zu aggressiv. Ich habe mich oft tierisch über Kollegen geärgert, die hart eingriffen, wenn noch die Möglichkeit eines Dialoges bestand."

http://www.11freunde.de/node/216716
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Re: Sicheres Stadionerlebnis

Beitrag von Rot-Weiss » Di, 19.03.13, 17:05


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Re: Sicheres Stadionerlebnis

Beitrag von Violence » Do, 21.03.13, 12:12

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Re: Sicheres Stadionerlebnis

Beitrag von Violence » Do, 21.03.13, 21:44

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