Nochmal Fanclub München

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Heiz
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Nochmal Fanclub München

Beitrag von Heiz » Fr, 18.03.05, 12:59

Servus nochmal!

Es sei mir verziehen, dass ich jetzt das selbe Thema nochmal reinstelle. Aber da sich die Leute im alten threat nur über sch.. FCB unterhalten, bleibt mir nix anderes übrig, als nochmals diesen Aufruf zu starten:

WER IN MANHATTEN IM EXIL IST, DER SOLL SICH DOCH HIER MELDEN ZWECKS FAN CLUB GRÜNDUNG AUF ANTIRASSISTISCHER UND VIELLEICHT SOGAR AUF LINKER BASIS!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

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Isotopen-Toni
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Beitrag von Isotopen-Toni » Fr, 18.03.05, 15:34

DIE Basis stimmt schon mal.
Melde mich im Lauf der nächsten Woche mal in Ruhe per pn.
Bin leider momentan etwas unter Druck und sollte schon längst in R. sein.
Ein funktionstüchtiges Handy hab' ich momentan ausgerechnet auch nicht, sonst hätte man vielleicht für's morgige Spiel schon was ausmachen können..., aber wie gesagt, nächste Woche dann auf jeden Fall!

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stiefl
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Beitrag von stiefl » Fr, 18.03.05, 15:39

was heisst links? seit ihr punks oder was?
falls ihr euch aber doch politisch relativ mittig haltet würd ich gern mal bei am treffen von euch vorbeischauen. ich wohn zwar ned in münchen, bin aber ab 04.04 wiedern für 4 wochen wegen berufsschule unten.
gabs bei euch schon treffen oder wie weit is des ganze eigentlich fortgeschritten?

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MatzeUR
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Beitrag von MatzeUR » Fr, 18.03.05, 16:03

Tut mir leid, aber solchen Anfängen kann ich nur sehr skeptisch gegenüber stehen! Obwohl der Fanclub noch nicht gegründet wurde, nennt ihr schon als ziemliche Basisidee ein linkes Konzept! Was wollt ihr damit erreichen? Steht nicht der SSV und der Besuch dessen in sämtlichen Stadien der BRD als primäres Ziel? Obwohl z.B.UR rechte und linke Gesinnungen in seinen Reihen hat, würde es nie Politik in Ansichten oder Auftreten integrieren! Bitte um Erläuterung des Konzepts! Wie werdet ihr versuchen, am aktiven Kern der Fanszene teilhaben / Wollt ihr dies überhaupt? Wird sicher sehr schwer werden mit solchen Grundeinstellungen
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Janni
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Beitrag von Janni » Fr, 18.03.05, 17:41

Ich finde auch, dass man politische Einstellung und Fanclub strikt trennen sollte. Politisch engagieren find ich gut, aber nicht im Rahmen des Fußballs!

Obi
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Beitrag von Obi » Fr, 18.03.05, 17:58

Jan´ni hat geschrieben:Ich finde auch, dass man politische Einstellung und Fanclub strikt trennen sollte. Politisch engagieren find ich gut, aber nicht im Rahmen des Fußballs!
Politisch Engagieren is gut, darf aber nie ins Extreme gehen, egal ob Links oder Rechts....
Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen-wird am Ende beides verlieren.

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Isotopen-Toni
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Beitrag von Isotopen-Toni » Fr, 18.03.05, 18:21

Oh wei(h?), oh wei,
ich bin ganz sicher kein Punk. Den Namen "Isotopen-Toni" hab' ich gewählt, weil ich am Max-Planck-Institut die radioaktiven Abfälle aus der Forschung entsorge (dafür darf man z.B. nicht vorbestraft sein) und mit zweitem Vornamen (urbayerisch!) Anton heiße!
Die Anderen könnten z.B. irgendwelche Studenten sein...
Also, bitte erstmal ruhig Blut....!

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MatzeUR
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Beitrag von MatzeUR » Sa, 19.03.05, 11:02

@Done: Aber du hast doch die Basis sofort für gut geheissen!??? Wieso wird die Studentenzeit immer gleich mit leicht linkstendierender Einstellung assoziiert? Aber vielleicht waren diese Anfangsworte von Heiz einfach nur spontan unglücklich gewählt! Wenn nicht, muss man sehen, wie sich der mögliche Fanclub entfalten möchte und dies dann tatsächlich kann!
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Bronsky
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Beitrag von Bronsky » Sa, 19.03.05, 11:04

Wie Matze schon richtig geschrieben hat solltet ihr eure politische Gesinnung raushalten. Die Großbuchstaben und etlichen Ausrufezeichen machen etwas den Eindruck als wäre euer Ziel die Verankerung eurer Ansichten in der Fanszene...wäre wünschenswert wenn ihr das Engagement lieber der intensiven Unterstützung des Jahn widmet.

Heiz
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Beitrag von Heiz » Mo, 21.03.05, 14:21

Da mir eine Antwort auf die Behauptung Fußball habe nix mit Politik zu tun zu blöd ist, hab ich euch nun einfach mal folgenden Artikel über meinen ausländischen Lieblingsclub Celtic Glasgow und seine Fans reinkopiert:

Tiocfaidh Ar La!

"Der Kampf für Unabhängigkeit in jedem Land der Welt sollte stets ein Kampf für die Unabhängigkeit der Arbeiterklasse sein."
Fußball ist für viele von uns ein nettes Freizeitvergnügen. Für manche zählt auch die 3. Halbzeit, in der man gegnerischen Hools (z.B. den Faschos vom HSV oder von Hansa Rostock) mal kräftig eine Lektion erteilen kann. Wieder andere mögen die Party, die Atmosphäre und Stimmung beim Spiel, z.B. bei St. Pauli. Aber Fußball und die oft dazugehörige Krawalle zieht auch Nazihooligans an und das nicht erst seit den Tagen von Lens. In Berlin hat die NPD bei Hertha-Spielen Flugblätter in den Vereinsfarben verteilt, unter dem Motto "NPD für Hertha!". Aber es gibt auch jede Menge Fußballfans und Hooligans, die sich klar gegen Rassismus aussprechen und aktiv gegen Nazis im Stadion einschreiten. Inzwischen gibt es bei fast allen deutschen Vereinen Faninitiativen, die sich dementsprechend betätigen (sogar in Rostock die "Hansa-Fans gegen Rassismus!"). Im folgenden interviewen wir einige antifaschistische Fußballfans aus Glasgow, die seit einigen Jahren den Nazis in Glasgow das Fürchten lernen und ein eigenes Zine namens Tiocfaidh Ar La! (TAL).

RT: Bitte stellt mal Tiocfaidh Ar La! und Celtic Anti-Fascists (CAF) vor!

TAL: Das Zine Tiocfaidh Ar La (TAL) gibt es seit 1992 als die erste Ausgabe erschien. Wir haben mit einer Auflage von 1.000 Stück angefangen...Heute verkaufen wir zwischen 4.000 und 5.000 Hefte von jeder Ausgabe. Die meisten werden im Stadion verkauft, nur wenige dagegen in Läden. CAF gibt es offiziell seit 4 Jahren, obwohl einige von uns schon seit Jahren in Antifascist Action (AFA) organisiert sind. Es waren vor allem die AFA-Unterstützer, welche uns zu einer Unterstützergruppe wie CAF bewegten, um direkte Aktionen gegen Rassismus und Faschismus im Stadion und unter den Fans zu bekämpfen. Wir hatten schlechte Erfahrungen mit Naziaktionen im Stadion. Das lief meist auf eine laute Minderheit der Fans hinaus, die Affen nachmachten, wenn farbige Spieler anderer Teams da waren. Ein direktes Resultat unserer Kampagne und die erhöhte Bereitschaft der Celtic-Fans, Rassisten zu konfrontieren, ist es, daß dieses Problem nun nicht mehr existiert. Es ist nun sogar soweit, daß die Celtic Fans so drauf sind, daß sie auch zufälligen rassistischen Bemerkungen widersprechen und als Opposition gegen Nazis auftreten.

RT: Was bedeutet Tiocfaidh Ar La?

TAL: Tiocfaidh Ar La (ausgesprochen: "Chuckee aar laa") ist Irisch. Die englische Übersetzung bedeutet "Our Day Will Come". Es ist ein irisch-republikanischer Slogan, welcher sehr populär unter Celtic Fans ist, weil er sehr genau auf unsere Situation und die Irlands zutrifft. In schlechteren Tagen, also vor 10 Jahren, haben wir keine Titel oder Trophäen gewonnen, und damals konnten wir nur von besseren Tagen träumen.

RT: Gibt es viele antifaschistische Fußballfans und Skins in den Stadien in Glasgow und in Großbritannien?

TAL: Es gibt eine Menge Fans im Stadion, die sich mit unseren Kampagnen gegen Rassismus, Faschismus und Glaubensfanatismus identifizieren. Der erste Erfolg für uns war, die Atmosphäre und Kultur innerhalb des Stadions zu ändern, von einer, wo Rassisten und ihre Gesänge akzeptiert waren zu einer antirassistischen Atmosphäre. Das haben wir durch Überzeugungsarbeit geleistet und wo das nicht ging, haben wir sie offen konfrontiert. Wir haben die Ironie aufgezeigt, denn viele der Celtic-Fans entstammen selbst einer Minderheit von Einwanderern - der irischen Gemeinde. Viele Eltern unserer Fans, ihre Groß- oder Urgroßeltern waren selbst Opfer eines anti-irischen Rassismus als sie sich in Großbritannien niederließen. Insofern haben wir mehr mit Farbigen und Asiaten zu tun als wir denken. Aus dieser anfänglichen Kampagne entstand unsere Organisation (CAF). An Skinheads gibt es einige, aber sie sind nicht organisiert. Hooligans sind hier in Schottland selten geworden. Einige der heutigen Hooligans kommen aus der Skinheadszene, haben aber ihre Identität für Designerklamotten aufgegeben. Du wirst viele junge Kurzhaarige sehen, die zwar Skinheadmusik hören, aber sich nicht so kleiden. Sie kleiden sich "normal".

RT: Was ist mit den Nazis? Sind sie dabei Erfolge bei der Rekrutierung im Stadion zu machen? Wie ist die Situation bei Celtic Glasgow und Glasgow Rangers?

TAL: Die Faschisten werden niemals fähig sein sich offen bei Celtic zu organisieren. Denn sie wissen, was ihnen geschehen würde, wenn sie es versuchen. Wir können mit Stolz sagen, daß es nie eine faschistische Organisation unter den Fans von Celtic gegeben hat und wir können auch für die Zukunft garantieren, daß dies nie der Fall sein wird. Wir werden das sicherstellen. Bei den Rangers ist das anders. Ein Teil des Problems, daß die Rangers und ihre Fans sehr britisch-nationalistisch sind. Die Fans stehen den Ulster loyalistischen Gruppen wie UDA, UFF und UVF nahe. Sie schwänken den Union Jack und singen God save the queen und Rule Britannia (diese alte sch... Sklavenhalterhymne sangen die britischen Nazihools auch in Frankreich! - der Tipper) bei den Spielen. Ihre Identität ist eine Karikatur des Britischseins, die den Ideen von faschistischen Organisationen wie der British National Party (BNP) schmeichelt. Deshalb war die Situation für faschistische Gruppen bei den Rangers immer besser. Die BNP, wie vor ihnen die National Front (NF), verkauft Zeitungen vor dem Rangers Stadion. Sie werden von den Rangers-Fans akzeptiert...Obwohl die Faschisten nicht in anderen Stadien Zeitungen verkaufen, haben sie einen bedeutenden Einfluß unter den Hooligans von Hibernian und Hearts, den beiden Teams aus Edinburgh, und sie erfahren Unterstützung von den Hooligans vieler anderer Vereine. Die größte Gruppe von Hooligans, die das schottische Team unterstützt, besteht aus Rangers, Hearts und einigen Leuten von Hibernian und nennen sich Scottish National Firm (SNF). Diese Gang ist besonders faschistisch und loyalistisch.

RT: In Red Attitude stand, daß die Nazis Erfolge bei Vereinen wie Oldham Athletic zu verzeichnen haben. Wie kommt es dazu? Gibt es da keine Antifaschisten, die das stoppen können?

TAL: Die organisierten Faschisten waren schon lange vor organisierten Antifaschisten beim Fußball. Sie konnten sich seit zwei Jahrzehnten frei bewegen - außer bei Manchester United und bei Celtic. Bei diesen beiden Vereinen konnten die Nazis selbst in ihren besten Jahren nie wirklich ein Bein an Land kriegen. Auch wenn es dort Rassismus unter den Fans gab, gab es stets genug Antifaschisten, die sicherstellten, daß die Nazis beim Fußball keine Zeitungen verkaufen oder Flugblätter verteilen konnten. Sie wären verprügelt und hinausgejagt worden. Die Situation bei anderen Vereinen war anders. In Großbritannien wie auch andernorts in Europa hatten linke Gruppen (Trotzkisten, Stalinisten, Anarchisten) stets eine negative Einstellung zum Fußball. Sie sehen uns als politisch und intellektuell unter ihrem Niveau und als potentielle faschistische Rekruten. So ignoriert die Linke die Probleme des Faschismus im Stadion und hat niemals eine Strategie angeboten, welche die Faschisten besiegen kann, außer ein paar liberale Slogans von Zeit zu Zeit. Fußballfans mußten selbst Lösungen finden. Antifaschisten sind eine Minderheit in den britischen Stadien. Die alternativen Fanzines sprachen den Rassismus an, machten aber keine direkten Aktionen...Antifaschismus wurde von den Vereinen auf eine "...seid nett zu euren ausländischen Nachbarn..."-Kampagne reduziert. Diese Art von Kampagne mit ihrer Basis im liberalen Multikulturalismus ist weit entfernt von den Realitäten, denen arme Menschen, sowohl weiße als auch farbige, ausgesetzt sind und kann niemals jemanden dazu überzeugen "nett zu. seinen Nachbarn" zu sein. Diese Herangehensweise macht es den Nazis leichter unter armen Weißen Propaganda zu verbreiten. Die faschistische Interpretation ist, daß dieses multikulturelle Herangehen des Staates die Farbigen begünstigt und es deshalb ein Angriff auf die Rechte der Weißen ist. Deshalb bedeutet Multikulturalismus nicht Vielfalt, sondern fördert die Spaltung. Deshalb finden die BNP und andere faschistische Gruppen willige Zuhörer bei vielen Fußballfans in England und Schottland.

RT: Auf dem Titelbild eures Zines habt ihr den Slogan "For Celtic and Ireland". Seid ihr nur an Fußball interessiert oder ist euer politisches Engagement und Interesse größer?

TAL: Das Fanzine spiegelt die Kultur und die Ansichten unserer Unterstützer wider. "Our Day Will Come...For Celtic and Ireland" ist auf eine Art die Erfüllung der Träume unserer Unterstützer, in politischer Hinsicht und in Hinsicht auf Fußball, d.h. wenn Celtic großen Erfolg haben könnte und wenn Irland (die geistige Heimat des Clubs) vereinigt sein könnte, friedlich und frei von britischer Herrschaft. Ja, uns interessiert mehr als Fußball und Antifaschismus. Wir glauben sehr stark an ein vereinigtes Irland. Wir unterstützen Sinn Feins Bemühungen eine friedliche Lösung für den irischen Konflikt zu finden. Wir möchten, daß die britische Armee Irland verläßt und wir unterstützen die Vereinigung der Gemeinden und der unterschiedlichen Traditionen. Wir unterstützen auch die vorzeitige Freilassung von IRA-Häftlingen als Teil des Friedensprozesses.<ü> RT: In eurem Heft sprecht ihr euch für ein unabhängiges Irland, ein unabhängiges Schottland und ein unabhängiges Wales aus. Einige Menschen hier in Deutschland können oder wollen das nicht verstehen. Erzählt uns was über eure Meinung. Warum sind Irland, Schottland und Wales für euch nicht wirklich frei? Welche Art von Freiheit wollt ihr? Wie sieht die Repression im täglichen Leben in diesen Regionen aus? Wie sieht euer Kampf für Unabhängigkeit aus?

TAL: Die Situation in Irland ist für uns eigentlich klar. Im Norden Irlands existiert ein künstlicher Staat, erschaffen von Britannien, aufrechterhalten von der britischen Polizei und Armee. Eine sich selbst verewigende Elite war seit mehreren Jahren fähig ein Apartheid-Regime zu verwirklichen, welches die Rechte der irischen Minderheit zerstörte, in einer Mischung aus repressiver Diskriminierung von staatlicher Seite und Pogromen im KKK-Stil, Terror und Morden. Und all das wurde vom britischen Staat gesponsort oder in manchen Fällen sogar von ihm organisiert. Die unterdrückten Menschen wehrten sich, zuerst auf legale Weise mit Demonstrationen für ihre Bürgerrechte und nachdem sie von den Straßen geprügelt worden waren, organisierten sich viele von ihnen illegal in der Irisch-Republikanischen Armee (IRA). Der Erfolg ihres Krieges gegen Britannien kann an dem Fakt gemessen werden, daß der ganze Anstoß für den allgemeinen Friedensprozeß von der republikanischen Bewegung kam und daß sie nun in der Rolle des Vermittlers für das Ende der britischen Herrschaft in Irland. In Schottland und Wales ist die Situation anders, denn dort war die Repression niemals so offen wie in Irland. Wie auch immer, die Erkenntnis der normalen Leute aus der Arbeiterklasse ist, daß sie wie Menschen zweiter Klasse behandelt werden im britischen Staat. Die Poll Tax wurde z.B. bereits ein Jahr bevor sie in England und Wales eingeführt wurde in Schottland eingeführt. Dies führte nur dazu das Gefühl der Entfremdung bei den Menschen in Schottland zu vergrößern. Es gibt Institutionen in Schottland, die klar definieren als ein Distrikt mit eigener Kultur und Geschichte. In Wales war es die Kultur und Sprache, die zu einer nationalistischen Bewegung führten. In beiden Ländern sind die Mainstream nationalistischen Parteien fortschrittlich und stehen links von den Konservativen und der Labour Party. Auf der anderen Seite ist der andere Punkt, daß die Antinationalen in Europa argumentieren, daß alle Erscheinungen des Nationalismus quasi-faschistisch sind, aber sie unterstützen dadurch (durch den Kampf gegen den fortschrittlichen Nationalismus) den Status Quo. Sie sagen, daß der britische Staat in seiner jetzigen Form perfekt ist. Es ist die revolutionäre Einstellung dieser Leute, die hinterfragt werden sollte und nicht unsere. Wir können nichts progressives an der Beibehaltung des britischen Staates finden. Zerschlagt ihn und verwirklicht die Idee von mehr Autonomie und wirklicher Demokratie. In diesem Sinn sind wir keine Nationalisten, wir wollen in jeder Gemeinde der Arbeiterklasse Demokratie. Die Arbeiterklasse herrscht in Regionen der Arbeiterklasse, das ist unsere Art von "Nationalismus"! Der Kampf für Unabhängigkeit in jedem Land der Welt sollte stets ein Kampf für die Unabhängigkeit der Arbeiterklasse sein. Das ist wirkliche Freiheit!

RT: Wie ist die politische Situation in Irland und Britannien nach der Wahl Blairs? Hat sich irgendetwas geändert? Sind Blair und seine New Labour nicht der selbe sch... wie die verdammten Tories (anti- Ireland, anti-Trade unions, anti-working class)?

TAL: Seit der Wahl von Blair und Labour im letzten Jahr hat sich nichts wirklich geändert. In Wirklichkeit sind die Dinge schlechter geworden, denn auch unter Labour ist die Arbeiterklasse das Hauptopfer der Politik. Unter den Konservativen wurde das Messer der Arbeiterklasse offen von vorne in den Körper reingestoßen, nun unter Labour stößt man das Messer der Arbeiterklasse von hinten in den Rücken, mit einem Lächeln auf den Lippen und dem Spruch "...Es ist zu eurem Besten!...". Wir sind nicht wie diese Mittelklasse-Linken, die Labour bei ihrem Sieg applaudiert haben. [Parallele zu Deutschland unter Schröder!] Für uns hier am unteren Rand der Gesellschaft hat sich nichts verändert - wir sind immer noch unter den 40 % der Gesellschaft, die nicht repräsentiert sind und welche das Establishment als potentiellen Ursprung der Probleme ansieht. Soziale Sicherheit ist hier an das amerikanische system angepaßt, wo du für dein Arbeitslosengeld arbeiten mußt. Sogar Behinderte sind Opfer der Politik von Labour. Sie sollen Arbeit leisten und werden schikaniert aufgrund ihrer Unterstützung. Die Labour Party ist kein Freund der Arbeiterklasse.

RT: Wie steht es mit der antifaschistischen und linken Szene und Bewegungen der Arbeiterklasse in eurer Gegend? Ihr sagt, ihr legt es Lesern nahe an Aktivitäten von Gruppen wie CASA, SWSG, AFA, Red Action und IWCA teilzunehmen. Erzählt mal was über ihre Aktionen und eure Zusammenarbeit mit ihnen!

TAL: Wir haben sehr wenig Vertrauen in die große Mehrheit der linken Gruppen in Großbritannien, weil sie hauptsächlich aus Mittelklassetypen bestehen, die sehr wenig mit der Arbeiterklasse gemeinsam haben. Linke Parteien sind zu einer alternativen Karrieremöglichkeit geworden für angehende Sozialarbeiter, Lehrer und linke Gurus, die ihren Anhängern endlose Mengen an Sch.... erzählen. Sie sind wie religiöse Sekten und Kulte...Sie sind nur selten in unseren Stadtteilen zu sehen und wenn sie zu uns kommen, neigen die Menschen dazu sie als Missionare wie die Mormonen oder die Zeugen Jehovas anzusehen - exzentrische Dummköpfe. Wir bevorzugen es uns mit Organisationen zu identifizieren, die sich durch Aktionen hervorgetan haben und deren Mitglieder aus der Arbeiterklasse kommen, so daß sie in Kontakt mit den Lebensverhältnissen der normalen Leute sind. Deshalb unterstützen wir AFA, Red Action, Independent Working Class Association, republikanische Gruppen, etc., weil wir sie kennen und sie uns durch ihre Arbeit überzeugt haben.

RT: Was für Aktionen hattet ihr in der Vergangenheit als CAF?

TAL: CAF hat im Stadion einzelne Faschisten angegriffen. Wir waren bei antifaschistischen Demonstrationen und haben Nazis physisch angegriffen, wenn immer es möglich war. Wir haben Nazis bei der Anfahrt zu ihren Treffen aufgelauert, haben ihre Treffen beendet und wir hatten Kämpfe mit faschistischen Hooligans von anderen Vereinen.

RT: Habt ihr Kontakte zu antifaschistischen und linken Skins? Sind viele Skins in CAF und AFA organisiert?

TAL: Wie schon vorher gesagt ist die Skinheadszene hier in Schottland eher lau. Entgegen dem was George Marshall in seinem Buch "Spirit of '69" und anderen Büchern geschrieben hat, war die Skinheadszene hier in Schottland stets recht klein. Zufälligerweise war George Marshall, der Ranger-Fan ist, immer sehr zweifelhaft in seiner politischen Einstellung. Er sagt zwar, daß er für Einigkeit unter Skins ist. Unglücklicherweise, so ist es zumindest unsere Erfahrung, heißt das meist Einigkeit mit Nazi-Skins gegen Redskins. Und wie ist doch gleich der Slogan von SHARP in Großbritannien? "Neither Red Nor Racist"!!! Das ist nicht anti-rassistisch oder anti-faschistisch, es ist einfach anti-politisch und nach meiner Erfahrung heißt das meistens gegen links. Deshalb ist es immer wieder gut von Redskins zu hören, die uns schreiben. Sie haben sich über den liberalen Anspruch von SHARP "Leben und leben lassen" hinausbewegt. Viele Fußballhooligans waren in den 70ern und frühen 80ern Skinheads...Es gibt jede Menge Skins von überallher, die sich mit unserem Kampf identifizieren. Linke Skins und Antifaschisten aus Großbritannien, Irland, Deutschland, Italien, Spanien, Frankreich und Euskadi haben uns geschrieben, tauschen ihre Zines mit uns aus und manchmal treffen wir uns auch bei Spielen in Europa (aber leider fliegt Celtic meist nach den ersten Spielen im Cup raus).

RT: Wie ist der Zustand der Boneheads und faschistischen Szene in Glasgow, Irland und Großbritannien? Was ist mit dem Ärger zwischen C18 und Blood & Honour?

TAL: Die Boneheadszene existiert in Großbritannien und Irland kaum noch, außer in einen isolierten Gegenden. Das haben wir Organisationen wie Red Action und AFA zu verdanken und das ist auch keine Übertreibung. Beide Gruppen haben die Nazis in allen großen Städten von den Straßen vertrieben. In Glasgow haben wir sie so oft verprügelt, daß sie gemerkt haben, daß es dumm wäre auf den Straßen rumzulaufen und offen Aufnäher oder andere Insignien zu tragen. Wo immer wir sie gesehen haben, haben sie auf' s Maul bekommen. Das hatten sie recht bald satt. Heutzutage haben viele Boneheads in die Hooliganszene übergewechselt und haben begonnen sich mit den anderen faschistischen Hooligans zu vermischen, indem sie sich gleich kleiden. Der Streit zwischen C18 und Blood & Honour ist zu umfangreich, um hier kurz auf ihn einzugehen. Ein Großteil dreht sich um Geld. Ein Teil des Konfliktes ist inspiriert vom Staat und Searchlight und der Rest geht um Personen und Macht. C18 hat all die Anzeichen dafür, daß es sich um eine staatliche Operation handelt. Ihr Hauptführer sitzt im Knast wegen Mordes und der neue Führer war der Hauptzeuge gegen ihn! Versuche sich das einer vorzustellen! Ich rechne damit, daß das vom Staat gesponsorte "anti-faschistische" Magazin Searchlight seit Jahren seine Finger in faschistischen paramilitärischen Gruppen hatte. Es gibt den starken Beweis, daß die neueste Pressepromotion des britischen Ku Klux Klan (KKK) von Searchlights Veröffentlichungen in den Medien ermutigt war. Sogar die verrücktesten Nazis sind ein bißchen mißtrauisch, wenn sie jetzt von einer neuen "Nazi Terror Gruppe" hören.

RT: In Red Attitude # 11 war ein Artikel über die berühmte "Schlacht von Waterloo". Hat dieses Ereignis auch heute noch Bedeutung für euch?

TAL: Ja, der "Battle of Waterloo" war ein sehr bedeutsames Ereignis, weil es seit Jahren der erste Versuch der Nazimusikszene war, ihre Tätigkeit zu legalisieren, indem sie ein offenes Konzert, daß wie sie hofften einen doppelten Effekt haben würde: zum einen ihr Recht zu etablieren solche Konzerte zu organisieren, so neue Bands zu rekrutieren und daß die linke Reaktion schlaff und so fast nicht existent werden würde, so daß man sie hätte leicht zerschlagen können. Am Ende erreichten sie nicht eines ihrer Anliegen. Sie waren überall attackiert worden, wo sie an diesem Tag aufgetaucht waren. Es schien, als wenn jeder, Faschist und Antifaschist, da gewesen wäre für die Kraftprobe. Die Antifaschisten gewannen und die Nazimusikszene hat sich seitdem nicht wieder erholt. Die Presse hatte nie geglaubt, daß die Antifaschisten die Nazis hätten schlagen können. Sie hatte die Propaganda geschluckt, die von Blood & Honour vorher in die Welt gesetzt worden war und es ist auch interessant, daß die Mehrzahl der Bilder, die von der Presse und vom TV veröffentlicht wurden, von der faschistischen Seite des Kampfes berichteten. Die Presse und die Medien glaubten, daß sie mit diesen Bildern sicher wäre. Sie waren es aber nicht! Waterloo war ein massiver Sieg, der eine großartige Werbung für uns Antifaschisten und eine erniedrigende Niederlage für Nazis überall in Europa. Wir haben gewonnen!

RT: Irgendwelche letzten Worte und Grüße?

TAL: Zum Abschluß möchten wir euch vom Revolution Times für dieses Interview danken. Die Fragen, die ihr uns gestellt habt, waren die umfangreichsten und schwersten, die uns jemals in einem Interview gestellt wurden, aber uns gefielen sie sehr. Wir hoffen eure Leser werden Interesse an den Fragen finden und auch selbst mal unser Zine lesen. Wir hoffen auch, daß die Redskins aus der Arbeiterklasse das Internationale Manifest, das von AFA stammt Wir sollten stolz sein der Arbeiterklasse zu entstammen. Grüße an alle Redskins in ganz Deutschland und überall sonst. Und beste Grüße an unsere Freunde von St. Pauli, aus Hamburg, Berlin, Nürnberg und an die Leute aus Ostdeutschland, die wir beim Antifa Workcamp in Weimar getroffen haben. Jeder von euch Redskins, der nach Glasgow kommen will, um Glasgow zu sehen, ist herzlich willkommen!

Bei folgenden Adressen könnt ihr Kontakt zu britischen Antifaschisten aufnehmen und so manche interessante Lektüre bestellen:
Fighting Talk, BM 1734, London, WC1N 3XX, Großbritannien / Red Action, BM Box 37, London, WC1N 3XX, Großbritannien / Tiocfaidh Ar La!, BM Box 266, London, WC1N 3XX, Großbritannien.

(aus Revolution Times # 10)

Bronsky
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Beitrag von Bronsky » Mo, 21.03.05, 15:39

:rolleyes:

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MatzeUR
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Beitrag von MatzeUR » Mo, 21.03.05, 17:12

Was sind das denn für an den Haaren herbeigezogene Vergleiche? Was hat denn der Insel-Fussball oder allgemein ausländischer Fussball und deren Fankulturen und -mentalitäten mit dem deutschen Fussball und dessen Fankultur zu tun? Nur weil Celtic-Fans - wie allseits bekannt ist - einen linken Touch haben und seit jeher mit Pauli- und Ternana-Fans koordinieren, siehst du einen Bezug zu einer möglichen Neugründung eines Jahnfanclubs auf selbiger Basis! Weisst du überhaupt welche Ursprünge diese Ansichten bei Celtic haben? Warst du schon Mal dort? Könntest somit genauso Teile der Fans von SS Lazio und Real Madrid nennen, die Hand in Hand mit rechtsextremen Hammerskins marschieren und dann deren Einstellung auf einen neuen Fanclub beim Jahn übertragen!? :rolleyes:

FUSSBALL UND FANKULTUR IST EINE POLITIK FÜR SICH UND WER DAS NICHT BEGREIFT, IST FEHL AM PLATZ
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RWB Schnitzl
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Beitrag von RWB Schnitzl » Mi, 20.04.05, 16:23

Hilfe!
Was soll denn der sch...?

ANti
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Beitrag von ANti » Fr, 06.05.05, 12:57

geile Thesen, jetzt bin ich etwas verwirrt. :dance: Schnitzl nicht durchdrehen, alles wird gut :ok:
Good Night, White Pride !

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Franken-Kanzler
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Beitrag von Franken-Kanzler » Fr, 29.07.05, 20:51

Hass gehört nicht ins Stadion - solche Gefühle sollten man daheim mit seiner Frau im Wohnzimmer ausleben (Berti Vogts) :-D

Ne, ich finde, Politik hat beim Fußball nix verloren. Schließlich ist weder der Verein, noch die Ultras noch andere Fanklubs irgendwelche politischen Einflussträger.

Wer sich engagieren will soll Mitglied in einer (demokratisch zugelassenen) Partei werden!

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kuchnie na wymiar warszawa