Regensburg hat ein markantes Wahrzeichen weniger

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Mike a.R.
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Regensburg hat ein markantes Wahrzeichen weniger

Beitrag von Mike a.R. » Mo, 16.11.09, 13:22

Am Volkstrauertag den 15.11.2009 (wie treffend) wurde der 1974 gebaute 150m hohe Schornstein - ein markantes Bauwerk der Stadt Regensburg - gesprengt, nachdem der Vorstand der SÜDZUCKER im Mai 2007 bereits beschlossen hatte, die 108 Jahre alte Zuckerfabrik in Regensburg abzureissen.

Als Reputation möchte ich ein paar Schlagzeilen, die unsere gute alte Regensburger Zuckerfabrik betreffen, szs. als Dokumentation hier festhalten.

Die MZ berichtet:
Gesprengt: Der „Lange Heinrich“ wird zu Staub
25 Tage setzten die Arbeiter Stein auf Stein, 34 Jahre prägte er das Stadtbild – nur rund drei Sekunden brauchte der „Lange Heinrich“ heute Nachmittag, um zu Staub zusammenzufallen...
http://www.mittelbayerische.de/nachrich ... ich_w.html

VIDEO:
http://www.mittelbayerische.de/_misc/vi ... 45&pk=2899

TVA-Regionalfernsehen:
Abschied vom "Langen Heinrich" - Sprengung des Kamins der Zuckerfabrik
Sie war das Großereignis am Wochenende in Regensburg: die Sprengung des Kamins der Zuckerfabrik. Über 30 Jahre lang galt der 150 Meter hohe Turm als industrielles Wahrzeichen des Stadtostens. Von den Anwohnern wurde er liebevoll "Langer Heinrich"genannt. Doch seine Stunden sind gezählt...
http://www.tvaktuell.com/default.aspx?I ... ews=592205

Es gibt ihn nicht mehr...traurig traurig traurig
Bild

Wie meinte Jemand im TVA-Kommentar-Blog:
Auf unsere landwirtschaftlich geprägte Industrie kann man in diesem unserem Lande doch jederzeit verzichten?

Die paar Hanseln die in einer Zuckerfabrik beschäftigt sind...
Naja, viele Firmen des Mittelstandes aus Metall- und Elektroberufen haben in der Zuckerfabrik schon Aufträge und damit Beschäftigung bekommen...
...auch Landwirte, so um die 1.500, waren das ganze Jahr über mit dem Zuckerrübenanbau auf einen den für Rüben fruchtbarsten Böden ständig in Arbeit.

Aber was solls, Europa braucht diese Arbeitsplätze nicht, die braucht man in Entwicklungsländern, da gibt es noch viel Urwald den man für 50 Cent in der Stunde roden kann!

Wir haben doch schließlich die Automobilindustrie, die UNS viele sichere Arbeitsplätze liefert.

Den Applaus vieler hirn-/gedankenloser Zuschauer wollte ich mir ersparen, das ist mir auch gelungen.

Hauptsache es knallt, ist ja fast so schön wie an Silvester.


Gut auf den Punkt gebracht, wie ich meine.

Regensburg hat seit gestern ein Wahrzeichen weniger, denke mal das ist auch im jahnforum einen Thread wert.
Euer Mike

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soeren_lawfucker
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Beitrag von soeren_lawfucker » Mo, 16.11.09, 20:11

Man kann auch jeder Veränderung nachtrauern ... und wenn das nächste AKW rückgebaut wird, gibts auch ein paar, die das traurig finden. Oder ein riesiges Kohlekraftwerk ... oder eine Autobahn.

Erinnert mich an den Song "Die letzte Sau" von wizo.
http://www.youtube.com/watch?v=89XbRiwUw4M

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Mike a.R.
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Beitrag von Mike a.R. » Di, 17.11.09, 12:45

Alle Veränderung erzeugt Angst.
Und die bekämpft man am besten,
indem man das Wissen verbessert.

(unbekannter Autor)

Und stellt sich dann heraus,
dass durch die Veränderung nichts besser wird,
dann hilft verbessertes Wissen auch nicht weiter.


...dazu ganz interessant, die Kommentare im TVA-Blog zu diesen Thema!

http://www.tvaktuell.com/default.aspx?I ... ews=592205

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Rammstein
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Beitrag von Rammstein » Di, 17.11.09, 17:02

live zugeguckt, beste sicht aus der guerickestraße auf den turm!
bin damit aufgewachsen... war schon ein komisches gefühl......

aber wie solls erstma werden, wenn es das jahnstadion nicht mehr gibt?
weil's besser miteinander geht!

http://www.ratisbonafanatica.de

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Beitrag von niggoh » Di, 17.11.09, 17:28

nix da, denkmalschutz... :!:
dann könnens gleich die steinerne für ne neue autobrücke abreissen, oder den dom, für ein neues baseballstadion :-D
Gegen Stadionverbote und Polizeiwillkür!!!

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julistfan
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Beitrag von julistfan » Di, 17.11.09, 17:44

niggoh hat geschrieben: dann könnens gleich die steinerne für ne neue autobrücke abreissen
Du wirst dich wundern, aber genau das war vor 40-50 Jahren geplant.
Um Haaresbreite wäre es so weit gekommen und alle Bauwerke am Donauufer wären für eine 4-spurige Schnellstraße abgerissen worden.
Nicht ohne Grund enden Clemont-Ferrand-Alle auf der einen und die Ostengasse bzw Adolf- Schmetzer Straße auf der anderen Seite recht apprupt.
Weniger "vernichtend" war die dazu um 90 Grad versetzt geplante Achse zwischen Uni- Berg und Konrad-Siedlung welche über die Eisener Brücke führen sollte und ebenfalls mit 4 Spuren geplant war, weshalb diese noch heute mit überdimensionierten Gehwegen ausgestattet ist.
Die Steinerne Brücke hätte diesem Vorhaben unter anderem auch platz machen müssen um eine annehmbare Verkehrsanbindung für Stadt am Hof mithilfe einer neuen Brücke zu schaffen.

Aber das nur so nebenbei :-)
Viele Grüße, ein Gutmensch

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soeren_lawfucker
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Beitrag von soeren_lawfucker » Di, 17.11.09, 18:09

julistfan hat geschrieben:
niggoh hat geschrieben: dann könnens gleich die steinerne für ne neue autobrücke abreissen
Du wirst dich wundern, aber genau das war vor 40-50 Jahren geplant.
Um Haaresbreite wäre es so weit gekommen und alle Bauwerke am Donauufer wären für eine 4-spurige Schnellstraße abgerissen worden.
Nicht ohne Grund enden Clemont-Ferrand-Alle auf der einen und die Ostengasse bzw Adolf- Schmetzer Straße auf der anderen Seite recht apprupt.
Weniger "vernichtend" war die dazu um 90 Grad versetzt geplante Achse zwischen Uni- Berg und Konrad-Siedlung welche über die Eisener Brücke führen sollte und ebenfalls mit 4 Spuren geplant war, weshalb diese noch heute mit überdimensionierten Gehwegen ausgestattet ist.
Die Steinerne Brücke hätte diesem Vorhaben unter anderem auch platz machen müssen um eine annehmbare Verkehrsanbindung für Stadt am Hof mithilfe einer neuen Brücke zu schaffen.

Aber das nur so nebenbei :-)
Ja, hier hat die VERÄNDERUNG der Ansicht über Baudenkmäler dazu geführt, dass eine Veränderung, die sicher sehr traurig gewesen wäre, unterblieben ist....

Kanoute
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Beitrag von Kanoute » Di, 17.11.09, 18:38

ich glaube mich daran erinnern zu können, das damals der "altstadtverein" gegründet wurde und eben dieses verhindert hat.

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