...is schwer, nach so nem Spiel wie gestern wieder sachlich über was anderes zu schreiben...ich versuch´s:Schabarandy hat geschrieben: Weil Polizei und Staatsanwaltssschaft, von Anfang an in ihren Statements und Ermittlungen die Vorlage gegeben haben, dass der Mythos des feinfühligen unschuldigen Studenten, der nur einen schlechten Tag hatte und niedergemetzelt wurde, erst entstehen konnte.
Warum wird in Deutschland keine unabhängige Kontrollinstanz ausserhalb der Polizeibehörden für solche Fälle geschaffen? Warum wollen Polizisten in geschlossenen Einheiten keine Nummern tragen? Solche Dinge werden regelmässig konsequent abgelehnt.
Der gemeine Bürger schliesst halt daraus, dass es im Zweifelsfalle was zu verbergen gibt. Und das ist dem Bürger viel wichtiger, als die Frage ob der ein 0815-Messer-Psycho war oder nicht.
Die geschlossenen Einheiten werden nicht am Montag Morgen zu Verkehrskontrollen eingesetzt, wo man´s mit nicht-angegurteten Hausfrauen zu tun hat, denen man 30 Stecken abknöpfen muss. Sie werden bei Veranstaltungen gebraucht, wo sich sehr häufig das übelste Gesocks trifft und randaliert (Schwarze linke oder rechte Blöcke, etc.). Ich war auch mal in einer geschlossenen Einheit und mir hat´s gereicht, dass ich mit Steinen und Glasflaschen beworfen wurde und mir Hassgesänge und Mittelfinger entgegengestreckt wurden. Dabei hab ich die Leute die das gemacht haben gar nicht gekannt. Ich wollte bloß so schnell wie möglich den Einsatz hinter mich bringen und gesund in Feierabend gehen. Wenn ich mir nun vorstelle, ich hätte meine persönliche Kennzeichnung gehabt (womöglich noch der Familienname) und diese Idioten hätten sich nen Spaß daraus gemacht mir ans Bein zu pinkeln in Form einer Beschwerde gegen mich, oder gar persönliche Anschläge (es wäre kein großes Problem zu recherchieren wo ich wohne oder meine Freizeit verbringe...)
Anderes Thema: Wer soll diese unabhängige Kontrollinstanz bezahlen? Wer kontrolliert diese Kontrollinstanz?....
Wir haben doch bereits eine Trennung von Exekutive und Judikative. Ausserdem gilt in Deutschland, dass niemand angeklagt werden darf, der nicht verdächtig ist. Und genau das wollten Teile der Bevölkerung, dass ein Gerichtsverfahren den Eisenberg-Fall aufarbeiten soll. WARUM? Wenn sich bei den Ermittlungen rausstellt, dass jemand unschuldig ist (lupenreine Notwehr/Nothilfe-Situation der Beamten) darf dieser nicht angeschuldigt oder angeklagt werden (Verfolgung Unschuldiger!)
Wenn ich während meinen Ermittlungen feststelle, dass der A-Mann gestohlen hat und nicht der B-Mann, dann wird A-Mann angezeigt. Auch wenn welche fordern, dass sicherheitshalber auch B-Mann vor Gericht gehört. Nein! Eben nicht! Wo kämen wir da hin? Dieses Recht gilt für ALLE MENSCHEN und für ALLE TATEN.
Und ich finde es persönlich gut, dass die Kollegen damals nicht von Anfang an an der Pranger gestellt wurden und bewusst in der Öffentlichkeit verheizt wurden. Es war ohnehin schon eine brutale psychische Ausnahmesituation.
Und der "gemeine Bürger" (wie Du schreibst) macht sich ohnehin meist nicht die Mühe etwas tiefer zu schürfen. Da wird der 12-Zeilen-Artikel in der BILD während der Mittagspause überflogen und schwuppdiwupp hat man sich seine Meinung geBILDet. Und da macht sich eine "polizeiliche Hinrichtung" viieeel besser als ein einfacher "Psychopath". Denn davon gibt´s täglich mehr als genug. Nicht falsch verstehen! Auch ich les die BILD hin und wieder. Nur bevor ich mir über irgendwas ein Urteil erlaube, möchte ich darüber genauer Bescheid wissen. Aber dann greif ich nicht zur "linken" MZ....